Kapitel 2: Heißkleber Technik Teil 1

--> Heißkleber statt Steckergehäuse

Hier sieht man ein herkömmliches Steckergehäuse, igitt!

VORHER1




Dabei könnte es doch so schön aussehen:

NACHER1

Zuerst umklebt man die Lötstellen mit Isolierband (hier rot schimmernd). Dann trägt man den Heißkleber Lage für Lage auf.
Falls dabei der Heißkleber tropfen sollte, kann man vorher ein feuchtes Tuch (oder einen feuchten Lötschwamm) darunter legen. Auf feuchtem Untergrund hält kein Heißkleber. So ist es sogar möglich runtergetropfen Heißkleber aufzutupfen.
Gleiches gilt auch für die Finger: Vorher etwas nass machen und der Heißkleber läßt sich sehr schön modelieren. Das gibt ein wunderbares Gefühl auf der Haut.
ACHTUNG: Mit trockenen Fingern holt man sich sehr leicht Verletzungen! Außerdem wird die Heißklebearbeit versaut.

Zum Trocknen dann einfach irgendwo hinhängen, oder in einen Schraubstock spannen.


Diese Heißklebebauart hat so gut wie keine Nachteile:
-extrem preisgünstig,
-flexibler,
-und dadurch Kabelschonender.
Wie bereits oben angedeutet, das Rote, was da so durchschimmert, ist nicht etwa bunter Heißkleber, sondern eine Schicht Isolierband. Dadurch hält man sich die Option frei, an die Lötaugen zu gelangen. Sei es um den Stecker ganz abzulöten, oder (das geht tatsächlich) die Belegung zu verändern.
Dazu legt man den Stecker unter eine herkömmliche Glühbirne (keine Energiesparlampen verwenden, die geben kaum Wärme ab) und erhitzt langsam den Heißkleber. Man kann auch einen Heißfön benutzen, der wärmt aber zu ungleichmäßig, geht allerdings schneller.
Mit einem scharfen Messer kann man sich dann den Weg zu den Lötaugen großzügig frei machen.

Möchte man nach dem Verändern dann die Heißklebeschicht wieder verschließen, braucht man lediglich die geöffnete Naht mit einem Feuerzeug zu verschmelzen.



Hier noch ein Beispiel, diesmal ein 9pol-SUB-D-Stecker, OHNE Isolierband:
Vorher, Nachher:
VORHER2


NACHER2






Nun ein Abschluß-Widerstand (Terminator).
Eingeklebt ist dieser mit einem SUB-D-Stecker.
Man beachte die Farbe, der Heißkleber ist nicht schwarz, sondern nur mit einem Edding schwarz angemalt worden:
SCSI1



Hier ein weiterer Terminator, durch die milchtrübe Substanz kann man fast die einzelnen Widerstände zählen.
SCSI2





--> Abstandhalter:

z.B. um Platinen im Gehäuse zu justieren, läßt sich ebenfalls bestens Heißkleber verwenden:
MONCHERIE




--> Heißkleber als Isolator:

PLUGandPLAY

Das Bild ist ja soweit selbsterkärend, Heißkleber ist ein sehr guter Isolator. Was noch nicht getestet wurde: wie verhält sich Heißkleber im funkensprühenden Fehlerfall, fängt es dann Feuer und verbrennt? ;-)))




--> Kabel an der Wand:

Wozu diese häßlichen Kabelschellen verwenden?

Dazu wird der Heißkleber Stück für Stück auf die Wand aufgetragen und das Kabel hineingedrückt.
Nimmt man zu viel, verbrüht man sich seine Finger, nimmt man zu wenig, hält es nicht.
Dabei reicht es völlig, nur alle paar cm eine Heißklebespur aufzutragen, man muß also nicht das Kabel durchgehend befestigen.
(Bild wird noch nachgereicht)




--> Heißkleber als Buchbinder:

Lose, dickere Blattsammlungen lassen sich wunderbar mit Heißkleber binden.
Dazu spannt man die Blätter zwischen zwei Bretter und verstreicht die Ränder mit Heißkleber.
Wer nicht glaubt das das hält, kann ja mal versuchen später eine Seite rauszureißen. Ich habe dabei bereits eine Seite versehentlich zerrissen!!
buchbind1

buchbind2




--> Heißklebeflicken auf Autokarosserie:

Unser legendärer Honda hat leider zwei weitere Male seinen Besitzer gewechselt, sonst hätte ich noch ein Bild machen können ,-(((
So wird mir kaum einer glauben, daß dort unter der Heckscheibe von innen ein Jeansflicken mit Heißkleber klebt.
Der Rost wurde dadurch auf einen Schlag gestoppt! Kunststück, denn Heißkleber dichtet rundum thermetisch ab.
Was meinte der TüV dazu:
-Was ist das denn für eine Masse?
-Ach, das hat mein Sohn so gemacht.
-Ja dann wird er wohl die richtige Masse genommen haben.
gröööll...
Aber stimmt schon, sieht aus wie nur vergessen abzuflexen ;-)))




--> Heißkleber zum Abdichten:

Dieser Gummipfropfen war eingerissen, nun wieder dicht durch Heißkleber:
dicht




--> Sicherheit gegen Kabelbruch:

Hier ist Heißkleber tatsächlich der EINZIGE Schutz vor Bruch beweglicher Kabel. Selbst die beste Litze bricht mal, wenn das Kabel in der Nähe der Lötbefestigung bewegt/geknickt wird.
Einzige Möglichkeit: Die Stelle der Beweglichkeit weiter weg von der Lötstelle zu legen:
Bei SCSI-Kabel (auf dem Tisch verteilt) und zugehörigen Spannungssteckern sieht das folgendermaßen aus:
hd-stecker

Gleicher Sinn und Zweck bei Kabel, welche an Platinen gelötet sind, DIE brechen NICHT ab:
kabelsort




--> Abstellnoppen:

Mit Heißkleber lassen sich wunderbar Noppen unter diversen Tischgeräten herstellen.
Hier unter einen C*mpetition-Joystick:
joynoppen


--> Weitere heiße Gehäuse:

Wen stört es nicht, daß der C64 für Audio und FBAS eine DIN-Buchse hat, und keine Cinch?
Hier der Adapter mit Heißkleber als Gehäuse:
c64adapt


Wussten Sie, das man 6 Cinch-Buchsen braucht um ein Scart-Kabel zu ersetzen?
FBAS IN und OUT, Audio RIGHT und LEFT ebenfalls IN un OUT = 6 einzelne Signale.
Die einzelnen Buchsen machen sich anschließend wunderbar mit Heißkleber aneinandergeklebt:
scart2rgb


--> Plexiglas geflickt:


vanfenster


--> Flachbandkabeldeckelersatz:


hd-kabel


--> Ethernet Zubehör:

ether1 ether2ether3


--> Laufwerkblende:


lw-klapp


--> Adaptergedöns:


g1 g2