Gesammelte Eindrücke
Klopapier:
Auf der Insel darf kein Klopapier ins Klo geworfen werden, da die
Rohrsysteme
nicht dafür ausgelegt sind, bzw. nicht vorhanden: In vielen Regionen
werden die Zysternen abgepumpt und der Inhalt in Tankwagen zur
Kläranlage
gebracht. Daher sind auf jedem Klo kleine
Mülleimer deponiert, wo jeder sein gebrauchtes Klopapier
reinschmeißen soll! Ich frage mich nur, wenn die Rohre nicht
mit dem Papier fertig werden, wie soll dann MEINE S*heis*se
dadurch passen?
Außerdem gibt es auf einigen Klos gar kein Papier, also selber
mitbringen ,-)
Sex in der Oeffentlichkeit:
Die Griechen sind sehr prüde, hier wird in der Öffentlichkeit NICHT
geküsst. Es wurde mir gleich verboten und vorher wunderte ich mich
schon, weil immer gleich alle zu mir hin schauten, wenn ich
mich nicht daran hielt!
Nachtrag: Nein, geküsst schon, aber nicht so wild.
Ausserdem glotzen hier die Leute immer noch!
Ich dachte schon wegen meiner Frisur, aber nein, mit Hut glotzen
die immer noch! Allerdings hoffe ich nun, sie denken nicht ich sei
Türke. Ich dachte immer, es sei ein indischer Hut.
Teures Leben:
Wie andere Südländer auch, sehen die Strassen sehr armselig aus.
Trotzdem
ist das Leben hier aber teurer als bei uns. Ein Liter Milch kostet hier
bis
zu, umgerechnet, 3 DM. Milch mit weniger als 3.5% Fett gewöhnt man sich
gleich ab, da die Preise bis zu 5 DM hoch gehen.
Handy-Seuche
Auch wenn hier viele fehlt, der Grieche liebt das Telefonieren. Nicht
nur
das es viele Telefonzellen gibt und jeder Zeitungs-Kiosk hält
zusätzlich auch noch ein bis zwei Aparate bereit, haben viele
hier Handys. Selbst wenn man nur in der Mensa sitzt, schallen
laufend seltsame Klingel-Melodien (aber immer der gleiche Klang) durch
den Raum.
Müll-Problem
Außerhalb der Orte liegt hier an den meisten
Straßen einfach so am Rand der Müll rum.
Das ist so eine Sauerrei, für unsere Verhältnisse ein absolut
unerträgliches
Bild .-(((
Dabei frage ich mich, wir haben hier schon mehrere Mülldeponien
gesehen, warum bringen die Leute denn nicht dahin ihren Müll?
Wenn sie ihren Müll hier neben die Straße kippen, müssen sie den
Müll doch auch transportieren, da macht es doch keinen Unterschied,
gleich
am richtigen Ort zu halten!
Verkehrsregeln
Hier ist es etwas seltsam mit dem Autofahren.
Als Verkehrsschilder gibt es hier in den Städten nur STOP und abbiegen
verboten Schilder. Rechts vor links habe ich hier noch
nicht erlebt. Wenn man Vorfahrt hat, weiß man es nicht, da keine
Vorfahrtsschilder aufgehangen wurden. Wer es trotzdem unbedingt
wissen will, der versucht in die Straße hereinzusehen, um
dort dieses sechseckige STOP Schild von hinten
zu sehen!
Das STOP Schild heißt nicht wirklich STOP, sondern nur keine
Vorfahrt. So stehen STOP Schilder hier sogar bei Beschleunigungspuren!
Geschrieben steht, wer bei Vorfahrt stehen bleibt, verliert seine
Vorfahrt. In der Praxis bedeutet das aber, wer zuerst fährt hat
Vorfahrt.
Wenn man angehupt wird, ist das nicht negativ gemeint, sondern
eher als Vorsicht, wie z.B. Nebelhorn bei der Schiffahrt.
Im allgemeinen finde ich diese Regelungen sehr positiv, da
dadurch ein vorsichtigeres Fahren erzwungen wird. Außerdem
bleibt der Verkehr hier sehr flüssig, trotz überfüllter
Straßen. Nur das es natürlich etwas anstrengender ist.
Aber die Autofahrer hier fahren sehr sicher, außerdem
strahlt so ein fetter Benz-Bus ausreichend Respekt aus, so
daß mir immer frei gemacht wird ,-)))
Mentalität
Die Menschen hier sind wirklich super nett.
Egal wo wir uns nachts hinstellen, niemand hat irgendetwas
dagegen, obwohl wir immer eine fette Fütze Abwasser hinterlassen ,-)
Wir standen sogar schon Nächtelang auf diesem Altersheimgrundstück.
Letztens stieg ich aus dem Auto aus, da weißt mir jemand auf dem
Bürgersteig
auf eine männliche Politesse, der gerade in meine Richtung kam.
Klar, stand ich im Halteverbot, wäre ich nicht darauf hingewiesen
worden,
wäre ich auf jeden Fall dran gewesen!
Und wenn man jemanden fragt, versucht dieser auf jeden Fall zu helfen.
Das Albaner-Problem
Griechen sind sehr stolz, sie würden beispielsweise nie stehlen.
Ich erwähne das, weil hier sehr viele Albaner leben, von denen,
zumindenst
einige, Probleme machen. So habe ich selber folgendes in Heraclion auf
dem
Markt miterlebt: Eine Albaner-Familie geht vor mir. Da nimmt das Kind,
was
an der Hand der Mutter geführt wird, einfach eine Tomate von einem
Stand.
Alle bekommen es mit, die Verkäuferin, die Mutter, ect. Die Familie
geht
weiter, die Mutter tut so, als ob sie mit dem Kind schimpft, der
Verkäuferin bleibt der Mund offen stehen. Am nächsten Stand, die Mutter
hält, stellt ihre Plastik-Tüten kurz ab, nimmt ihrem Kind die Tomate ab
und tut sie zu ihren Sachen in die Tüte!
Der suchende Mann
Selbst haben wir ihn bisher noch nicht gesehen.
Aber man erzählt, er gehöre hier zum Stadtbild. Ein Mann geht
hier durch die Straßen. Mit dem Blick nach unten gerichtet. Suchend
schaut er in allen Ecken. Seit neustem hat er sogar eine Taschenlampe
und schaut genauer in den Ecken nach. Tag für Tag das gleiche Spiel.
Man erzählt sich dieser Mann habe im Lotto gewonnen, aber den
Lottoschein
verloren! Nun sucht er danach!
Dazu muss ich erwähnen, daß die Griechen hier absolute Lotto-Fans sind!