Umweltschutz geht uns alle an ! An diesem Morgen hört er einen Vogel singen, als er das Fenster öffnet. Er zieht sich an und begibt sich auf den Weg in das Eßzimmer, wo er sein übliches Frühstück bekommt. Er ist so früh dran, daß er alleine im Raum ist. Als er sein zweites Brötchen aufschneidet, betritt Hugo den Saal. Sie begrüßen sich. Hugo humpelt zu der Essensausgabe und läßt sich sein Frühstück geben. Danach setzt er sich zu Harry, der sein Brötchen gerade veschlingt. Hugo: "Oh, bist früh raus heute, zwei Brötchen schneller als ich!" Harry: "Warum duzt du mich einfach! Von dir möchte ich gerne gesiezt werden." Hugo: "Oh, entschuldigen Sie, wir haben ja nur schon immer zusammen im Sandkasten gespielt. Nun wohnen wir mit 70 im gleichem Altersheim. Warum dürfen Sie mich einfach duzen und ich Sie nicht?" Harry: "Also, erstens brauchte ich im Sandkasten einen, der meine Sandkuchen aß, durfte aber für diesen Zweck nicht so kräftig sein wie meine anderen Freunde. Zweitens bin ich gar keine 70, sondern erst 69. Drittens bist Du lediglich in dieses Altersheim gekommen, weil Du die Aufnahmeprüfungen für die anderen Heime nicht geschafft hast, und viertens mußt Du mich siezen, weil ich gedient habe." Hugo: "OK, Sie haben gewonnen. Verkaufen Sie mir wieder ihr drittes Brötchen?" Harry: "Natürlich, wie sollte ich sonst meine Zigaretten bezahlen." Hugo gibt ihm 2 DM und will sich das Brötchen krallen. Doch Harry ist durch seine Ausbildung schneller und zieht es weg. Hugos Hand tatscht dadurch nur in die Marmelade. Harry: "Macht heute 2.50 DM wegen dem Siezen!" Da Hugo dadurch die Marmelade schon hat, ist er gerne bereit, die 5 Groschen auch noch hinzublättern. Er bekommt das Brötchen. Harry: "War nett, Geschäfte mit Dir zu machen, aber jetzt ist mir übel und ich muß gehen." Er geht raus und schlägt die Richtung zum alten Friedhof ein, wo er schon lange nicht mehr war. Er denkt an Hugo. Er kann ihn wie all die anderen Menschen nicht leiden. Hugo hatte seine Knochen beim jugendlichem Leistungsport verschlissen. Er machte früher Motorsport! "Statt Sport zu machen, sollte er lieber mehr für die Umwelt tun, z.B. bei der Frau meines Bruders den Rasen mähen", denkt Harry. Doch dann sieht er Fred auf sich zukommen. Er muß gerade seine Tante auf dem alten Friedhof besucht haben. Harry: "Na, was sagt Tante Elfi noch so?" Fred: "Sie schimpft mit mir, daß ich mich mit so einem wie mit dir noch abgebe!" Harry: "Warum, weil ich nie mit Autos oder Ähnlichem fahre, um die Umwelt zu schonen?" Fred: "Nein, weil du mir kürzlich die Reifen platt gestochen hast, nur weil ich kein Bleifrei getankt habe!" Harry: "Sag bloß, Du hast Elfi davon erzählt?" Fred: "Nein, sie hat aus der Zeitung erfahren, daß seit kurzem Leute erstochen werden, die ihr Fahrzeug für kurze Strecken benutzen. Statt zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nehmen. Apropos, was tatest Du am Donnerstag, den 13.04. von 22 bis 02 Uhr ?" Harry: "Am diesem Tag in dieser Zeit ging ich wie üblich meinem Lieblingshobby nach, ich vernichtete Ungeziefer." Fred: "Hast Du dafür Zeugen?" Harry: "Ja, ich hatte meine Lebensgefährtin bei mir." Fred: "Gut, da kommst du ja nicht in Frage für die Tat." Von weitem ruft ein uniformierter Beamter: "Inspektor, Inspektor, wir haben das Zeug neben dem Toten analysiert. Es ist Rattenkacke." Fred ruft zurück: "Gut, Hebert, ich komme, sagen Sie schon' mal der Presse bescheid, daß wir einer messerstechenden Ratte auf der Spur sind." Harry geht weiter und erreicht schließlich den alten Friedhof. Am Grab von Elfi bleibt er stehen. "Fred muß wirklich früh aufgestanden sein, um das Grab so gut in Schuß bekommen zu haben, es sieht aus wie neu zugeschüttet", dachte Harry. Er geht zu der kleinen Bude neben dem Friedhof und kauft ein paar Nüsse für seine Hildegard. Dabei erfährt er von der Verkäuferin, daß Fred gestern Abend schon auf dem Friedhof war. Zurück im Altersheim legt er die Nüsse auf den Tisch und ruft seine Hilde. Sie kommt aus der Toilette. Im Großen und Ganzen eine schlanke Figur, kleine schwarze Augen und graues Haar. Sie stürzt sich sofort auf die Nüsse. Harry: "Der Vogel von heute Morgen sprach die Wahrheit, die Nüsse in der Bude neben dem Friedhof waren ganz frisch. Und weißt Du was, Liebling, obwohl ich Fred erzählt habe, daß du am Donnerstag dabei warst, ist er nicht auf die Wahrheit gekommen. In diesem Zusammenhang wollte ich Dir noch sagen, daß du endlich stubenrein werden solltest. Im übrigen hattest du recht mit Fred, er betrügt tatsächlich nachts seine Frau mit seiner Tante Elfriede." gez. Pitchfork 18.06.1990